Heiko Oude Lansink steht im Regen - und strahlt. In der einen Hand hält er ein Glas Sekt, in der anderen das Reststück des Vogels, das er vor wenigen Minuten abgeschossen hat. “Ist das schön”, sagt er halb zu sich selbst, dann strömt die nächste Welle der Gratulanten auf ihn ein.
Was für ein Wetter-Wechselbad: Im vergangenen Jahr hätten die Königsanwärter im Buterland vor lauter Regen am liebsten im Taucheranzug unter der Vogelstange gestanden. Und in diesem Jahr „knallte“ die Sonne so, dass Sonnenmilch gefragter war als Bier und Sekt. Kurzum: Petrus meinte es gut mit den Schützen im Stadtwesten – es hatte fast den Anschein, als wolle er sich für die Panne im letzten Jahr entschuldigen.
Es dauerte ganz schön lange, bis die Buterländer endlich über ihren neuen König jubeln konnten: Erst um 18.03 Uhr mit dem 530. Schuss holte Burkhard Büscher den Vogel von der Stange.
Wie in jedem Jahr fanden sich hunderte Besucher auf dem Festplatz unter der Vogelstange ein, um das traditionelle Königsschießen live mitzuerleben.
Das nennt man Führungsqualitäten: Seine erst Amtshandlung nahm König Heinz Verst unter der Vogelstange der Buterländer Schützen vor, noch bevor sich der Pulverdampf seines letzten Schusses verzogen hatte.
Mit dem 495. Schuss, genau um 16.45 Uhr, hat Norbert Droste ihn dann doch von der Stange geholt. „Ich hab ihn, Männer“, rief er den Schützenbrüdern aus dem Buterland und Beckerhook zu. Und gleich darauf: „Gebt mir meine Königin!“ Die kam flugs aus der jubelnden Menge und nahm ihren Norbert in die Arme.
Das Kaiserschießen im Buterland-Beckerhook dauerte am Samstag etwas länger als gedacht. Nicht, weil keine Anwärter vorhanden waren - nein, ganz im Gegenteil: Zwölf gestandene Schützen des Jubiläumsvereins trafen Schuss für Schuss das hölzerne Federvieh.
Mit dem “Großen Wecken” am Montagmorgen gab es für die Schützen von Buterland und Beckerhook ein kühles Erwachen. Während sie im vergangenen Jahr bei Temperaturen über 30 Grad den Vogel ins Visier genommen hatten, bekamen die Schützen diesmal am Abzug kalte Finger. Grau in grau dräute der Himmel über dem grün-weißen Festplatz im Westen der Stadt, das Quecksilber hatte sich auf magere 15 Grad eingependelt.
Grün-weißer Trubel herrschte auf dem Schützenfestplatz im Gronauer Stadtwesten, denn das traditionelle Königschießen der Schützengesellschaft Buterland-Beckerhook stand am Nachmittag auf dem Programm. Hunderte von Besuchern hatten sich unter der Vogelstange eingefunden, um mitzuerleben, wer wohl die Nachfolge von Bernhard Schmeing und Margret Kernebeck antreten würde.
Schießmeister Theo Gründken kam richtig in Schweiß - und daran war nicht nur das heiße Wetter schuld. 434 Mal mussten er und sein Kollege Josef Blömer beim Schießen des Schützenvereins Buterland-Beckerhook die Gewehre laden, bis sich der zähe Vogel endlich geschlagen gab.
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